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What? Das ist ein sogenannter Blindtext. Nicht irgendeiner. Er ist der Obermacker der Blindtexte, der Sean Connery der Blindtexte, der King im Werbering. Aber woher kommt dieses Lorem ipsum überhaupt?
Wir Layouter kennen Blindtexte aus dem täglichen Doing. Und vor uns nutzten bereits die Schriftsetzer Lorem ipsum als Fülltext. Das war um einiges komplizierter und langwieriger als heute. Es gab schließlich noch keine Computer, wie wir sie heute kennen. Was hat sich nicht alles verändert in all´ den Jahrzehnten … Jahrhunderten!
Das Handwerk des Schriftsetzers ist inzwischen nahezu ausgestorben – Grafiker, Mediendesigner & Co. sind dessen Erben und vereinen mehrere Gewerke digital. Erhalten bleibt der Blindtext. Er wird in Sekundenschnelle eingefügt und dient heute wie damals der Planung des Satzspiegels, lenkt den Layouter nicht ab und ist gleichzeitig ein Anhaltspunkt für die Texter, der Aufschluss über die Menge der Inhalte gibt.
Entgegen der landläufigen Meinung ist Lorem ipsum nicht nur ein lateinisch anmutender Zufallstext. Ein Lateinprofessor am Hampden-Sydney College in Virginia, Richard McClintock, entdeckte eines Tages, dass einige Wortfragmente aus Marcus Tullius Ciceros* philosophischen Werk „De finibus bonorum et malorum“ („Vom höchsten Gut und größtem Übel“) stammen. Das zur klassischen lateinischen Literatur gehörige Buch ist eine Abhandlung über die Theorie der Ethik und war sehr beliebt in der Renaissance. Die Textpassage im Original lautet:
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[…] ferner gibt es auch niemanden, der den Schmerz um seiner selbst willen liebt, der ihn sucht und haben will, einfach, weil es Schmerz ist […]
Was eine zutiefst philosophische Bedeutung hat, soll ein unbekannter Buchdrucker vor mehr als 500 Jahren ganz pragmatisch als Fülltext für ein Musterbuch genutzt haben. Das war die Geburtsstunde „unseres“ Lorem ipsum-Blindtextes, welcher den Zeitsprung ins digitale Zeitalter bis heute überlebt hat. Veneficus!
*Cicero war der berühmteste Redner Roms und gleichzeitig Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph.